Aus der Zeitschrift EinSicht Winter 1999

Kinderseite

Hallo Kinder!

Auf dem Bild seht Ihr mich und meine Mutter, Ich bin Kitzi. Meine Mutter sagt, für diesen Namen wäre ich eigentlich schon zu groß. Aber der kleine David ruft mich immer noch so, wenn er mich sieht. Im Frühling, als ich noch ganz klein war, hat der Bauer Huber mich entdeckt und zu David gesagt: "Da, da auf der Wiese ist ein Kitz mit seiner Mutter." Ich habe sehr schön ausgesehen mit Flecken auf dem Fell. Dem kleinen David habe ich gefallen. Er hat die ganze Zeit "Kitzi, Kitzi!" gerufen. Und das tut er heute auch noch, wenn er mich sieht.

Meine Mutter und ich wollen gleich zur Futterstelle gehen. Da treffen wir Verwandte und Freunde. Auch Hasen und Kaninchen und viele Vögel kommen dort hin. Sie finden alle etwas Gutes zu fressen. Wie froh ich bin, dass wir diese Futterstelle haben. Der Bauer Huber gibt dem Förster das gute Heu für uns. Jetzt, im Winter gibt es nur noch wenig frisches Futter auf den Wiesen. Meine Mutter hat mir erzählt, dass es früher besonders schlimm war, wenn es geschneit hatte. Da mußten die Rehe das wenige Futter unter dem Schnee hervorscharren. Wir haben es da heute viel besser.

Und dabei haben wir den Bauer Huber zuerst ganz schön geärgert. Wir haben seine jungen Bäumchen angefressen. Wir hätten sie verbissen, hat er gesagt. Immer, wenn er das gesehen hat, hat er mit den Armen über dem Kopf gewedelt und geschrien. Wir sind schnell weggerannt. Das war aufregend und komisch und hat Spaß gemacht. Aber da hat uns der Bauer Huber Futter für den Winter versprochen, wenn wir aufhören seine Bäumchen zu verbeißen. Meine Mutter und die anderen Rehe haben sofort aufgehört. Ich habe gedacht: "Das ist aber schade." Da habe ich noch nicht gewußt, was Winter ist, dass es da so kalt ist und nur noch wenig Futter wächst.

Jetzt bin ich froh, das wir so gutes Futter bekommen.

Denkt manchmal an mich, wenn Ihr in Eurem warmen Zimmer sitzt.

Eure Kitzi


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