Aus der Zeitschrift EinSicht Herbst 2004

Herbst- und Winterhilfe für Gartentiere

Von unserem Mitglied Sven Brenner

Tierfreundliche Gärten können wie folgt ausgestattet sein:

  • Heimische Sträucher und Hecken. Im Winter nicht schneiden, da Puppen vieler Schmetterlinge in den Zweigen hängen (z.B. Segelfalter, Aurorafalter, Kleiner Eisvogel), Schwebfliegen ihre Eier in Astgabeln haben. Im Laub darunter überwintern einige Tiere.
  • Alte Bäume sind oft Winterschlafplätze(z.B. von Spinnen, Wespen, Fledermäusen, Raubwanzen, Marienkäfern, Schmetterlingsraupen. Daher sollten alte Obstbäume nicht mit einem Kalkanstrich versehen werden. Tote Bäume sind auch besonders wertvoll, insbesondere Schnellkäfer, Glanzkäfer, und Prachtkäfer überwintern als Ei, Larve oder Puppe im morschen Holz. Es sollte im Herbst nicht geschnitten werden.
  • Steinhaufen in einer sonnigen Ecke und unverfugte Steinmauern. Sie werden als Unterschlupf genutzt, unter anderem von folgenden Arten: Erdkröte, Molche, Zauneidechse, Blindschleiche, Weichkäfer, Marienkäfer und Hundertfüßler.
  • Moos und Laub. Viele Tiere nutzen diese zum Auspolstern ihrer Überwinterungsnester und sollten daher im Garten belassen werden. Laubstreu sollte liegen bleiben, da hier viele Hecken bewohnende Tiere die frostige Zeit überdauern.
  • Totholzhaufen. Sie sind Winterquartier für: Käfer, Spinnen, Tausendfüßler, Blindschleichen und Igel. Zur Verschönerung kann dieser Haufen mit Kriechrosen, Jelängerjelieber, Brombeeren und anderen kriechenden oder dornigen Gestrüpppflanzen begrünt werden.
  • Morsche Baumstubben. Sie werden als Schlafquartier von Reptilien, Laufkäfern und anderen Insekten und deren Larven genutzt.
  • Dachböden. Für eine tierfreundliche Nutzung sollten diese für die überwinternden Insekten oder gar größere Tiere Einflugmöglichkeiten aufweisen.
  • Holz- und Ziegelstapel. An die Hausmauer gelehnt sind sie eine Hilfe für spaltenbewohnende Fledermäuse, Faltenwespen, Reptilien und Igel.
  • Vogelnistkästen. Sie sind an stürmischen Wintertagen eine willkommene Hilfe für verschiede Vögel. Neue Nistkästen sollten im Herbst aufgehängt werden, damit die Vögel sie schon kennen lernen und sich den Standort merken.
  • Nisthilfen. Für Hohlraum bewohnende Insekten wie Mauerbienen und Solitätwespen sind Hartholzklötze mit Bohrlöchern mit 2 - 10 cm Durchmesser und 10 - 15 cm Länge an einer südseitigen Wand aufgehängt, gut geeignet.
  • Kräuter und Stauden. Abgestorbene Pflanzenteile sollten bis April stehen bleiben. An ihnen überwintern Puppen, Eier oder Larven von verschiedenen Insekten. Im Frühjahr sind dann die meisten Überwinterer ausgeflogen.

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