Aus der Zeitschrift EinSicht Herbst 2006

Ein Pferdeschicksal "Bellezza"

von Eike Braunroth

Vorbemerkung

Die Ursache für Erkrankungen bei Tieren, die nahe beim Menschen leben, hat mit dessen Erlebenskern zu tun. Ein Tier kann nur "geheilt" werden, d.h. im Sinne einer Gesundung eine Wirkung erfahren, wenn der Mensch ganz und gar gesundet.

Die Reise

Vor etwa 10 Jahren im August. Auf Einladung einer deutschen Familie, fuhr ich mit dem Auto in den Norden Portugals, um an einem Naturkongress teilzunehmen und einen Grundkurs durchführen. Die Reise ging durch das sonnen- und hitzedurchflutete Frankreich und Nordspanien, das gemäß einer Kooperation mit dem Wetter uns die Klimaanlage ersparte.

Die Umstände

Der Kurs fand auf dem Hof von Freunden statt. Die dortige Gegend war geprägt von Waldanpflanzungen und wildem Buschwerk. Daneben - und das war das lebenserhaltende der Landbewirtschaftung - besaß diese Familie einen Garten. Nachdem sie der Natur einen Teil zurückgegeben hatte, verbrauchte sie die von der Natur geschenkten Gemüse für den eigenen Bedarf, verschenkte einen Teil an Menschen und Tiere und - falls mehr da war - verkaufte sie davon zum eigenen Gewinn.

Der Hof - ein typisches portugiesisches Bauergehöft - war idyllisch gelegen. Es lebte dort der Hofbesitzer mit seiner Familie, Pferden und einer Kuh. Letztere versorgte die Bewohner mit Milch, Rahm und Frischkäse und zwar so viel, dass genügend für sie selbst, für Hausgäste und auch für Nachbarn da war. Das heißt - eine Kuh gab wertvolle Nahrung mindestens 10 Personen! Es war ein erinnerungswürdiges Bild, das Ehepaar beim Melken der Kuh zu sehen: Sie molken gleichzeitig: Er auf der einen Seite, sie auf der anderen Seite - jedes an zwei Strichen ziehend.

Das Vor-Kommnis

Im Vorfeld des Kurses hatte ich eine dreijährige Stute beobachtet, die an der linken Vorderhand lahmte. Sie war auf den Weiden um die Farm geboren und aufgewachsen. Ihr Name: "Bellezza" (ausgesprochen Blessa, denn sie trug am Vorderkopf eine weiße Blesse). Der Name heißt aber auch "Schöne". Sie hatte ein Fohlen. Ich sah, wie der Betriebsleiter mehrmals täglich mit einer Spritze eine Flüssigkeit unter den Huf (Nagel) einführte.

Im Verlauf des Kurses - bei dem wie üblich jede/r Teilnehmer/in ein Thema aus dem Bereich Pflanzenanbau bzw. Tierhaltung wählte - wurden die Gründe für Bellezzas Verletzung offen gelegt:
Ursprünglich war es eine Gruppe von mehreren Familien gewesen, die nach Portugal ausgewandert war. Als einer der Projektplaner ausstieg, wurde der Betriebsleiter von persönlichen Abgrundgefühlen überwältigt. Er war außerstande, diese aus eigener Kraft umzuwandeln, da mit dem Vorkommnis der gesamte Zukunftsplan hinfällig zu sein schien. Bellezzas Fuß erkrankte unheilbar, wie es schien.

Jedoch als im Kurs sich eine Verbindung zwischen Krankheit und Gefühlsschmerz einzustellen begann, stoppte umgehend der Eiterausfluss. Aus Dankbarkeit schenkte mir der Besitzer Bellezza. Ich hatte damals keine Möglichkeit, ihr eine ebenso große und schöne Weide zur Verfügung zu stellen. Außerdem wollte ich ihr die weite Fahrt im Tiertransporter in ein fremdes Land ersparen. Daher ließ ich Bellezza in ihrer Heimat und unter der Obhut des früheren Besitzers.

Ich erfuhr - wieder zurück in Deutschland, dass über dem "alten Huf" innerhalb zwei Monaten ein "neuer" gewachsen sei.

Hier fehlt das Bild von Bellezza. Sie ist inzwischen zu neuen Aufgaben aufgerufen durch die geistige Welt.
Dafür erfreuen wir uns an dem lebenslustigen Pferd auf dem Bild von unserem Mitglied Thomas Brunner

Oh herrliches freies Pferdeleben

Oh herrliches freies Pferdeleben


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