Aus der Zeitschrift EinSicht Herbst 2006

Haarwirbel bei Pferden

Nach dem Buch von Linda Tellington-Jones
Zusammengefasst von Astrid Schrammel

Habt Ihr gewusst, dass man die Haarwirbel bei Pferden mit den menschlichen Fingerabdrücken vergleichen könnte. Es gibt keine zwei Pferde, die identische Wirbel haben. Wir können aber nicht nur ein Pferd an seinen Wirbeln identifizieren, sondern die Art der Wirbel hat auch viel mit der Persönlichkeit eines Pferdes zu tun. Das haben schon die Zigeuner gewusst und die Beduinen bestimmen sogar den Preis eines Pferdes neben dem Gebiss auch nach den Wirbeln. Denn die Wirbel lassen auf den Charakter eines Pferdes schließen. Für eine Pferdecharakteranalyse sollten wir aber nicht nur die Wirbel, sondern auch alle anderen Merkmale des Tieres beachten.
Schauen wir uns mal die Grundbedeutungen der Wirbel an:

Einzelner Wirbel zwischen oder über den Augen: Unkompliziertes Wesen
Zum rechten Auge hin: Ein klein wenig schwierig, aber immer noch vertrauenswürdig
Zum linken Auge hin: Arbeitet nicht so gerne mit wie ein Pferd dessen Wirbel in der Mitte ist

Einzelner Wirbel unterhalb der Augen: Meist überdurchschnittlich Intelligent und einfallsreich, amüsieren sich gerne, oft auf Kosten ihrer Besitzer (Wasserhähne öffnen, aus Weiden ausbrechen usw.)

Ein einzelner langer Wirbel unterhalb der Augen: freundliches Pferd, das gern mit Menschen Umgang hat

Zwei Wirbel übereinander oder nebeneinander, über, zwischen oder unterhalb der Augen: übermäßig emotional, reagieren überdurchschnittlich heftig, regen sich ohne ersichtlichen Grund auf, Bestrafung verschlimmert nur das Verhalten, nicht ideal für unerfahrene Reiter

Drei Wirbel (sind selten) im Dreieck, Spitze nach oben oder unten, oder untereinander:
Bei Stuten und Wallachen: vielschichtige Persönlichkeit
Bei Hengsten: unzuverlässig, oft auch gefährlich

Mehrere Gesichtswirbel: kompliziertes Pferd

Bitte beurteilt kein Pferd nur nach seinen Wirbeln, denn sie zeigen nur einen kleinen Teil der Persönlichkeit an.

Wo Wirbel sind, da wirbelt es!

Auch beim Menschen können wir gewisse Rückschlüsse auf das Verhalten aus den Wirbeln ziehen. Wenn Ihr wollt, erzähle ich Euch im nächsten Heft darüber.


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